Mit Impfungen lassen sich viele Leben retten, denn sie schützen nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Allgemeinheit. Sie helfen, die Ausbreitung von Krankheitserregern einzudämmen und Seuchen auszurotten. Für den globalen Schutz vor Infektionskrankheiten ist eigentlich die Weltgesundheitsorganisation verantwortlich. Doch ihre Finanzkraft sinkt seit Jahren beträchtlich. Zunehmend springen private Geldgeber in die Bresche, so auch in der „Globalen Allianz für Impfstoffe und Impfungen“ (GAVI), mittlerweile größter Financier von Impfsstoffen in armen Ländern. Impfungen passen perfekt in das Konzept des heutigen Wohltätigkeitskapitalismus, der in steigendem Maße die Entwicklungszusammenarbeit bestimmt. Die Deutsche Plattform für Globale Gesundheit kritisiert diesen Trend, denn sie befürchtet nicht nur ein Sammelsurium von Einzelprojekten, sondern vor allem eine zunehmende Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit an den Interessen der Sponsoren. In der Oktoberausgabe 2015 veröffentlichte das Magazin „Gesundheit und Gesellschaft“ des AOK-Bundesverbands einen Beitrag, der die Impfallianz GAVI vor dem Hintergrund unerwünschter Auswirkungen auf die armen Länder des Südens und die internationale Gesundheitspolitik beleuchtet.
Jens Holst – Große_Spender_für_den_kleinen_Pieks